Der Wetterbericht ändert im Stundentakt seine Prognose. Die ursprüngliche Absicht morgens um 3 Uhr mit Sonnenaufgang zu starten, verschiebt sich auf 10 Uhr. Leider müssen wir Kuchenbude und Fock nass verstauen. Es hat die ganze Nacht durchgeregnet. Dafür können wir direkt unter Segeln ablegen und bei leichtem Amwindkurs mit 6 Knoten raus auf die freie Ostsee segeln. Dann ist der Wind für eine halbe Stunde weg. Kurz Motoren und weiter geht’s zügig bei konstanten 10 Knoten Wind auf Amwind- später Halbwindkurz mit 5 bis 6.5 Knoten Fahrt nach Osten. Unterwegs testen wir den Campinggaskocher im Cockpit und kochen Tee. Das lokale Tief zieht im Kern südlich an uns vorbei, bringt uns aber durchgehend Nebel mit Sichtweiten von unter 100 bis 200 Meter. Zum Glück ist sehr wenig Berufsschifffahrt auf unserer Strecke unterwegs. Segler werden auch kaum unterwegs sein ( kurze Zeit nach uns läuft noch ein Schweizer Ehepaar mit ihrer Halberg Rassy ein). Um 3.30 Uhr lokaler Zeit ( in Lettland gilt MEZ +1- die Uhr also noch eine Stunde vorstellen) erreichen wir die Hafeneinfahrt von Ventspils. So wird es bei Ankunft langsam wieder hell. Unter Segeln können wir problemlos in den riesigen Vorhafen reinsegeln, auch in das alte Fischereibecken mit „Marina“ können wir motorlos mit Heckboje am Steg festmachen. Nach guten 90 sm und 16.5 Stunden Überfahrt sind wir glücklich und sehr zufrieden nun in Ventspils angekommen zu sein. Noch einen Portwein, ein Bier und ab in die Kojen.