Heute bleiben wir in Tallinn. Das Wetter ist regnerisch, erst zum Abend lockert es auf und die Sonne schaut nochmal raus. Tallinn ist mit 460.000 Einwohnern die größte und wichtigste Stadt des Landes. Insgesamt leben in Estland rund 1.3Mio Menschen. Die mittelalterliche Altstadt ist beeindruckend. Eine Mischung aus Riga und Visby zusammen und doppelt so groß. Früher hieß Tallinn Reval -aus dem Niederdeutschen stammend. Im 13. Jhd. bekam Reval das Lübecker Stadtrecht. Reval wurde die nördlichste Hansestadt. Nachdem Visby im Handel an Bedeutung verlor, siedelten sich deutsche Kaufleute in Tallinn an, die fortan die Oberschicht bildeten. Im 15.Jhd. fielen die Dänen unter Valdemaar dem II in Tallinn ein und bauten die Festung Toompea neu auf. Hier findet Dänemark seinen Danebrog, die Rote Flagge mit weißem Kreuz. Wir erkunden die Stadt und sind sehr über die Viefältigkeit der verschiedenen Stadtteile angetan. Wir besuchen den Markt, der in der großen Matkthalle am Buszob untergebracht ist. Wir schlemmern uns ein wenig durch die Estnische Küche und ergatten geräucherte Wurst, die hervorragend schmeckt und ausnahmsweise mal günstiger ist, als vergleichbare Wurst bei uns. Von der mittelalterlichen Stadt sind wir sehr beeindruckt, sowie von der Graffitistadt. Abends essen wir beim Georgier direkt am Wasser unweit vom Hafen. Auf dem Rückweg erhalten wir noch Besuch von Kaspar, ein Este aus Tallinn den wir Tage zuvor in Kuivastu am Steg kennengelernt haben. Dank Ihm konnten wir das Deutschlandspiel gucken. Er schaltete uns seinen Estnischen Account frei. Den deutschen Kommentator holten wir uns über das Internetradio. Lief zwar nicht hundertprozentig Synchron, war aber ok. Am Steg gegenüber legte eine Fähre an, die mich stark an die Kieler Förde-Dampfer erinnert. Und tatsächlich ist es die „Strande“ aus Kiel, die jetzt unter Estnischer Flagge fährt.