nach Ankunft von Eva gegen 10.30Uhr versorgen wir uns mit Lebensmitteln aus dem Coop direkt am Hafen. Nach kurzer Einweisung legen wir um 14.30Uhr ab. Es weht ordentlicher Wind aus SE mit 5-6Bf. Unter eingereffter Genua segeln wir am Wind mit durchschnittlich 6 Knoten nach Borgholm auf Öland. Der Ort ist wie ausgestorben. Läden zu. Um 21 Uhr hört der Regen auf, sodass wir noch kurz durch den Ort laufen. Es ist relativ kalt, bedeckt und regnerisch. Zum Glück eine kurze Überfahrt. Etmal 18.5sm.
Hafentag in Kalmar
Am Vormittag Reinschiff. Wäsche waschen, kurzer Ausflug in die Stadt. Wolfram verlässt die Veloa und nimmt um 13 Uhr die Bahn. Ich besorge mir eine neue Segellatte, besichtige das Schloss und die Altstadt. In der Stadt sind haufenweise Autokorsos mit schwedischen Flaggen, Musik und jungen Highschool Absolventen. Zu erkennen an den weißen Matrosenmützen. Teilweise kleine offene LKWs. Am Abend kommt Brigitte an Bord.
von Kristianopel nach Kalmar
spätes Frühstück bei sonnigem Wetter. Wir wechseln das Vorsegel. Dabei fällt auf, dass sich eine Segellatte verabschiedet hat. Sie muss unterwegs unbemerkt in die Ostsee geflogen sein. Wir setzen uns ins Café „Sött och Salt „ was soviel heißt wie süß und salzig. Es tummelt sich eine große Schaar Rentner im Café , die frisch mit dem Reisebus angekarrt wurden.
Neben uns am Steg liegt eine Luffe 44 aus Strande. Ungefragt erzählt er uns von seinem Erlebnis, als er erstmals 1979 diesen Hafen anlief. Er lag hier mit Otto Walkes und seinem Stuff. Otto gab kurzerhand eine kleine musikalische Vorstellung am Steg.Privat genauso durchgeknallt wie auf der Bühne.
Mittags laufen wir aus. Guter Wind um 5 mit Böen 6 raumschots kommen wir unter Genua sehr gut voran. Nach ca. 3 Stunden entwickelt sich vor uns ein kräftiges Wolkenband einmal quer über den Sund. Leider scheint es sich überhaupt nicht vom Fleck zu bewegen , sodass wir unweigerlich hindurchsegeln. Statt Starkwind geht der Wind auf Null runter. Kurze Zeit später dreht der Wind um 180 Grad. Wir Motoren, was wir zu Beginn der heutigen Reise nicht für möglich gehalten haben. Nach 2 Stunden dreht der Wind wieder zurück, allerdings nur mit Bf 2-3. wir segeln trotzdem. Entsprechend lange sind wir heute unterwegs. In der Einfahrt zu Kalmar fängt es auch noch an zu regnen. Ein völlig unsympathischer Hafen, der einen vorne weg mit Industrie begegnet. Die Stadt hingegen ist schön. Beeindruckend das große Schloss von 1160, welches von weitem den Weg nach Kalmar zeigt. Erschöpft gehen wir erstmal in die Sauna der Hafenanlage. Enttäuscht stellen wir fest, dass sie schon runtergefahren ist. Im offenen Technikraum finden wir ein Thermostat, dass wir einfach mal auf 85 Grad drehen. Und tatsächlich, die Sauna heizt langsam ein. Also doch noch Saunieren. Kurze Zeit später taucht der Skipper auf, der uns die Otto Waalkes Geschichte erzählt hat. So sitzen wir noch nett in der Sauna bis 22.30 Uhr.
von Karlskrona nach Kristianopel
Am Vormittag Besuch des Stadtzentrums von Karlkrona. Beim Lidl deckten wir uns noch mit Lebensmitteln ein. Als ich suchend vor einem Regal stand, sprach mich eine Mitarbeiterin auf Deutsch an, was ich den suchen würde. Kurzer Moment, nein das ist kein deutscher Lidl. Die Mitarbeiterin ist nach Schweden ausgewandert und Lidl war für sie das bequemste, da sie in Deutschland schon bei Lidl gearbeitet hat. Sehr hilfreich für mich, da ich sie jetzt alles mögliche über schwedische Lebensmittel fragen konnte. Anschließend bummelten wir durch Karlskrona und besuchten das Marine Museum am Hafen. Wolfram wollte unbedingt mal ein Wikingerschiff sehen, dass gab es da leider nicht. Dafür zahlreiche andere Holzboote, die früher bei der schwedischen Marine eingesetzt wurden. Spannend war der Unterwassertunnel unter dem Museum. Der Tunnel mit Sichtfenstern verlief durch ein alter Wrack.
Um 14. Uhr legten wir ab. Nur mit der Fock bei Wind um 5 Böen 6, segelten wir durch das Schärengewässer nach SE Richtung Kalmarsund an Torhamn vorbei. Teilweise sehr enge Fahrwasser, die Null Spielraum außerhalb des eng betonten Fahrwassers zuließen. Ab dann schob uns der achterliche Wind den Sund hoch bis Kristianopel. Mal wieder kaum Segler zu sehen. Kurz vor der Hafeneinfahrt brachte uns eine dunkle Wolke nochmal 20 Knoten Wind. In der Einfahrt war sofortige Landabdeckung, sodass wir die Fock schnell einrollten und mit dem Restschwung bis zum Liegeplatz mit Heckboje einlaufen konnten. An der südlichen Huk der alten Wallmauer befindet sich ein altes Wippfeuer, das früher Schiffe warnen sollte vor den Untiefen an der Küste. Der Hafen ist ein Ort der Ruhe und Entspannung. Alles friedlich und sehr idyllisch.
Tagesetmal : 28.25sm
von Hanö nach Karlskrona
ein regnerischer Flautentag mit stundenlangem Motoren. Heute soll es am südlichen Rande des Schärengartens der Hanöbucht entlanggehen. Nach 4 Stunden unter Motor kommt Wind auf. Zufällig können wir Karlskrona durch den Schärengarten sehen, und stellen fest, dass es garnicht weit weg liegt. Ziel war es ursprünglich nach Ekenabben auf der Insel Sturkö zu segeln. Mit dem Wind kommt auch die Sonne wieder raus. Mit halben Wind rauschen wir mit 6.5 Knoten das Fahrwasser nach Karlskrona hoch. Der Hafen liegt großzügig in einer Bucht, sodass wir unter Vorsegel anlegen können. Beim Einholen des Großsegels knallt uns der Baum runter, da ich die Dirk nicht belegt hatte. Dabei riss eine Leine vom Lazyjack. Mit Hilfe unseres Stegnachbarn aus Wolgast, der schon in Simrishamn neben uns lag , zogen er und Wolfram mich den Mast hoch. Ich habe neue Leinen durch die Blöcke an den Salingen geführt. Nun ist alles wieder in Ordnung. Nachdem Wolfram uns ein leckeres Essen gekocht hat , ging es in die kostenlose Sauna der Marina.
Tagesetmal: 34.9 sm
von Åhus nach Hanö
Eine schnelle, kurze, ruppige Überfahrt mit achterlichem Wind und querlaufenden Wellen von Achtern. Wolken und Sonne, kein Regen. Nur ein Segler am Horizont. Im Hafen von Hanö finden wir auf Zuruf einen Platz mit Mooringleine. Der Hafen ist im Verhältnis zu seiner Größe recht voll. 18 Yachten, überwiegend Deutsche Rentner, habe ich ausgemacht. Neben uns ein sehr hilfsbereites dänisches Rentnerehepaar.
Kaum angelegt taucht auch schon die gutgelaunte Hafenmeisterin Lotta auf. Bezahlt wir mit einem mobilen Kreditkartenleser. Als ich sie nach Wlan fragte, sagte sie ja haben wir. Das Passwort heißt Lotta, so wie ich. Kann man sie gut merken.
Die Sanitäranlagen sind top gepflegt und mit Liebe dekoriert. Hier ein Bild, da ein paar Blumen. Deko wie in einer Ferienwohnung. Nett.
Die Insel ist landschaftlich traumhaft. Sehr idyllisch mit einem fantastischen Ausblick auf Höhe des 60 m hochgelegenen Leuchtturms. Wir bewandern noch am Abend die Insel.
Tagesetmal: 23,3 sm
Hafentag in Åhus
Heute bleiben wir gezwungenermaßen in Åhus. Wind mit Böen 8 brauchen wir nicht. Am Vormittag hole ich uns Tickets für 2 Nächte im Cigarrkungenshus, dem Vandrerhejm, der den Hafen mitbetreibt. Ich fragte ihn nach seinen Öffnungszeiten. Antwort mit einem Lächeln: wenn ich hier bin. Ich erzählte ihm, dass wir gestern spät abends um 22.45 Uhr eingelaufen seien. Achso, dann mache ich 1,5 Nächte für euch. 250 Kronen. Ich sagte, dass die Waschmaschine tot sei. Er lachte und drückte mir Kleingeld in die Hand. Damit wird’s klappen. Ok, danke. Eine sehr nette Begegnung.
Wir machen eine Ortserkundung und decken uns mit Lebensmitteln ein. Der Ort ist am Sonntag wie ausgestorben. Eine schöne historische Altstadt mit der berühmten Åhus Schnapsbrennerei „Absolut Vodka“. Ich nutze den Tag zum Wäschewaschen. Ein paar kleinere Reparaturen an Bord.
von Simrishamn nach Åhus
7Uhr Austehen, ausgiebiges letztes Frühstück für Matthis und Ulrich. Matthis nutzt die letzte Gelegenheit, um noch mal in die kalte schwedische Ostsee zu springen.
um 10.30 Uhr begleite ich die beiden zum nahegelegenen Bahnhof. Die Stadt ist keine besondere Stadt, die Sanitäranlagen sind für den relativ großen und deutlich teurerem Hafen alt und sehr einfach gehalten. Die Versorgungsmöglichkeiten sind gut.
An Bord kurzer Radiocheck mit dem Nachbarn, da wir das Antennenkabel an Deck fixen mussten. Funkgerät funktioniert noch. Der deutsche Nachbar ist Einhand mit einer Dehler 29 unterwegs. Rentner natürlich. Er ist, wie viele andere, die wir treffen, den ganzen Sommer unterwegs.
Um 14.Uhr kommt Wolfram an. Wir entscheiden uns, heute noch weiterzusegeln. Morgen wird es einen Hafentag geben müssen. Starkwind mit 8Bf. Im Hafen bauen wir noch das 2.Reff ins Groß, da der Wind gerade wieder etwas zugelegt hat und weiterhin erstmal so bleiben soll. Im Vorhafen setzen wir die Segel, schon bei der Ausfahrt geht der Wind plötzlich auf 5Knoten runter und pendelt sich bei 7-8Knoten ein. Leider achterlich. Wir wollen gerne noch bei Tageslicht in Åhus einlaufen. Also Motor an. Ausgereift. Zwischenzeitlich wieder etwas gesegelt. Dann nähert sich ein sehr dunkles Wolkenband schräg von Achtern. Schnell dass Groß runter und plötzlich fällt eine Schauerbö mit 32 Knoten über uns ein. Danach Wind um 15 Knoten, also Segel wieder hoch. Wir nähern uns dem Fahrwasser, können aber kaum die Tonnen ausmachen, da sie sehr klein und größtenteils unbeleuchtet sind. Im Fahrwasser kommt der Wind von vorne und wie Motoren das letzte Stück. Gegen 22 Uhr erreichen wir den Kanal von Åhus. Um 22.45 Uhr liefen wir am Gästesteg der ansässigen Jugendherberge Cigarrkungenshus. Eine größere deutsche Yacht liegt neben uns. Die Einfahrt in den Kanal ist überlagert von Industrie. Die Schnapsbrennerei „Absolut Wodka“ scheint hier ihren Umschlagort zu haben. Dahinter erstreckt sich dann ein nettes kleines Städtchen mit einer schönen Altstadt.
von Kåseberga nach Simrishamn, 20sm
Am Vormittag steht die Ortsbesichtigung an. Auf den ersten Eindruck hatte man das Gefühl auf eine verlassene Goldgräberstadt in Alaska gestoßen zu sein. Am Morgen aber entpuppte sich Kåseberga als absoluter Tourismus Magnet, fast schon wie eine Pilgerstätte. Menschenmassen wurden mit Bussen angekarrt, alle Läden haben plötzlich geöffnet. Es herrscht reges Treiben am kleinen Hafen. Als wir dann die Steilklippe bestiegen hatten und die beeindruckende Schiffsetzung sahen, war klar warum so viel los war. Es ist die größte Schiffsetzung aus der Wkingerzeit. Im Tal hinter der Steilküste befindet sich das kleine idyllische Örtchen, was mit der Hafenatmosphäre so gar nichts zu tun hat.
gegen 14 Uhr legen wir unter Groß und Fock ab. Wir haben wieder guten Wind um die 4-5 Bf von Achtern, sodass wir wieder zügig vorankommen. Um 17 Uhr erreichen wir nach 20sm Simrishamn. Mathis will unbedingt nochmal Baden, bevor er morgen das Boot verlässt. Kurzentschlossen springen wir übers Heck ins Hafenbecken. Wassertemperatur mittlerweile nur noch bei 13 Grad. Also eher kurzes Anbaden mit anschließender warmer Dusche.
Zum Essen gibt es herzhafte Pannekoke nach Käptn Bernds Art. Ein Genuss.
Überfahrt nach Kåseberga
Am Vormittag haben wir uns Smygehamn angesehen, Lebensmittel gebunkert, die Fischräucherei am Hafen besucht.
Dicht amHafen steht ein großer alter Kalkbrennofen, der 1860-1940 lief. Der größte in Südschweden. Der Hafen Smygehamn ist sehr klein mit kaum Gastliegeplätzen. Um diese Jahreszeit ist noch wenig los. Es waren mit uns nur drei Gastlieger dort. Ein unangenehmer Geruch liegt in der Luft.
um 13Uhr legen wir ab. Die Überfahrt rasant. Der achterliche Wind schiebt uns flott voran. Achteraus nähert sich ein Wolkenband, welches nach sehr viel Wind aussieht. Es ist unter ständiger Beobachtung. Drei Stunden spüren wir die Wolken im Nacken, jederzeit bereit zu Reffen. Aber der Moment kam nicht. Das Wolkenband zog diagonal Achtern an uns vorbei. Den Hafen Kãseberga verpassen wir fast. Er ist kaum erkennbar aus der Ferne. Im Hafen befinden sich gerade mal zwei Boote. Die Läden sind noch alle geschlossen. Seit zwei Tagen sinkt die Außentemperatur. Von anfänglich 22 Grad bleiben noch 15 Grad übrig.
um 17.45 laufen wir in Kåseberga ein, nach 28sm und 4 1/2 Stunden.
Morgen schauen wir uns die Schiffsetzung oben auf der Steiküste an.
Hier stinkst