Heute sonniges Frühstück im Cockpit, vorher noch ein kurzes Bad in der Ostsee vom Boot aus bei 17 Grad Wassertemperatur heute – erfrischend.
Unter Genua verlassen wir unseren Platz und segeln bei achterlichem Wind weiter an der Westküste Gotlands nach Norden. Es bläst mit 4-5 Bf, in Böen 6. Dementsprechend schnell sind wir wieder unterwegs. Heute segeln wir nur unter Genua. Eva steuert heute die längste Zeit. Sie hat sich in kürzester Zeit sehr gut auf diesem schwer zu steuernden Kurs eingestellt. Wir rauschen bis in den Hafen von Lauterhorn, der ähnlich wie Lickershamn in einer natürlichen Bucht liegt und hier zur Bucht offen ist. Der Hafen befindet am Eingang zum Fårösund, der Gotland und Fårö voneinander trennt. Unweit vom Hafen beginnt die spektakuläre Rauka-Küste, eine unbeschreiblich zerklüftete Küstenlandschaft mit bizarren Kalksteinsäulen in unterschiedlichsten Formen, die aus dem Wasser ragen. Sie sind Überbleibsel eines prähistorischen Korallenriffs, welches bis heute reichlich Fossilen hinterlässt. Etwa 5km entlang der Küste befindet sich ein altes Fischerdorf mit Strandfischerei wie vor über hundert Jahren. Im Frühjahr und Herbst wird hier noch gefischt. Brigitte und ich schnappen uns zwei Leihfahrräder, die am Hafen stehen mit der Selbstverständlichkeit, dass sie den Gästen kostenlos zur Verfügung stehen. Unsere Rucksäcke liegen schon in den Fahrradkörben. Beim Aufsteigen merke ich eine Blockade am Hinterrad. Ein Speichenschloss, das vorher nicht ersichtlich war. Schon stürmt ein braungebrannter schwedischer Nachbarlieger in Badehose auf uns zu und erklärt uns, dass man sich hier Fahrräder für Geld ausleihen könne. Diese hier habe er sich geliehen. Witzig und peinlich zugleich amüsieren Brigitte und ich uns köstlich über die urkomische Situation. Wir beschließen zu Fuß zu gehen und machen uns auf den Weg, die Küste zu erkunden. Eva kommt mit einem gemieteten Fahrrad nach. Ein toller Ausflug. Hier auf der Insel gibt es auffallend schöne Stellplätze am Wasser für Wohnmobile, genauso wie in Lickershamn.