Die Nacht war kälter als sonst. Zum Morgen Gewitter mit Blitz und Donner, dazu Regen. Um 12 Uhr ist alles vorbei. Die Sonne kommt raus und es wird zunehmend wärmer. Erstmal steht die Reparatur der Bordtoilette an. Das Seewasser lässt sich nur noch schwer ansaugen. Nach Begutachtung bzw. Reinigung der Zuleitung finden wir einen kleinen Fischkopf. Wir hatten am Strand viele kleine Tote Fische gesehen. Jetzt läuft die Pumpe wieder. Nun besuchen wir die Nachbarinsel, die mit einem Damm mit unserer verbunden ist. Hier sind ebenfalls alte Bunkeranlagen zu sehen. Gegen 16.30 Uhr legen wir unter Vorsegel ab und laufen die 3sm zu unserem Zielhafen mit achterlichem Wind ab. Dort gehen wir zuerst längsseits an die Tankstelle, auch das klappt unter Segeln hervorragend trotz wenig Raum zum Drehen. Leider greifen wir den falschen Zapfhahn und tanken Benzin statt Diesel. Zum Glück nur 1.5l. Wir verholen und erstmal per Hand an die nächste Pier und machen uns schlau, was zu tun ist. Grundsätzlich schmiert Diesel den Motor, Benzin hingegen nicht. Reines Benzin wäre für den Motor das vorläufige Ende. Da Benzin aber leichter ist als Diesel, schwimmt es oben auf. Das ist schonmal gut. Der Dieseltank darf also nicht leergefahren werden. Trotzdem wollen wir das Benzin weitestgehend aus dem Tank holen. Also räumen wir die Backskiste aus (die ist immer vollgepackt, gerade auf einer längeren Reise), aber hilft jetzt nichts. Über den Geber der Tankanzeige kommen wir an den Sprit gut heran. Dennis besorgt ein Saugtuch für Sprit und macht sich an die Arbeit. Für ca. 3l braucht er eine gute Stunde. Ich kann erstmals in meinen Tank Einblicken und stelle fest, dass er sauber ist, nichts von Algenbefall zu sehen. Schnell Tanken und dann an unseren Liegeplatz. Wir liegen Knartsch auf Knartsch an unserem Nachbarlieger. Kaum nachvollziehbar, warum uns dieser Platz zugewiesen wird. Unser Nachbar sucht den Hafenmeister auf und bittet um Liegeplatzwechsel. Wir sind natürlich auch daran interessiert. Tatsächlich dürfen wir wechseln 3 Plätze weiter. Das alles passiert gegen 22Uhr. Der Hafenmeister ist ein Bootseigner aus dem Segelverein, der die Anlage nutzt. Jeder Eigner übernimmt eine Nacht zur Hafenüberwachung. Er ist Professor für Physik mit guten Deutschkenntnissen. In Finnland wird Deutsch als Fremdsprache nach Englisch und Schwedisch gelehrt. Daher sprechen viele Finnen Deutsch. Wir kommen nun endlich zu unserem Landgang und besuchen die Tallships, die das Wochenende hier verweilen und anschließend nach Tallinn segeln. Reges Treiben am Hafen. Viele Bars mit vielen jungen Leuten. Nach Mitternacht (es ist immer noch hell), kommen wir zurück an Bord und fallen erschöpft in unsere Kojen.
Etmal: 3sm
Lieber Karl,wir haben mit Interesse u.dann Begeisterung Deinen Segeltörn verfolgt.Es sind interessante u.wunderschöne Bilder v.Land-oder besser-seeschaften u Deine Beschreibungen interessant.Ich denke,dass Finnland um die vorletzte Jahrhundertwende ,Urlaubsland für die Baltendeutschen gewesen ist,die dort auch ihre Holzvillen besaßen u.sich im Sommer viel dort aufhielten bis sie durch d.Russen vertrieben u.umgebracht wurden oder besser noch „heim insReich“geflüchtet sind.Viele Grüsse,lieben Dank u.eine weitere erfolgreiche Unternehmung,Deine Müs.